Mindestens 1 GBit/s verspricht die Telekom über 5G. (Bild: Deutsche Telekom)

Die Deutsche Telekom hat heute ihr 5G-Netz live geschaltet. Fünf Städte werden derzeit abgedeckt, bis Jahresende sollen weitere folgen. Zugleich wurden die Mobilfunktarife angepasst.

Berlin, Bonn, Darmstadt, Köln und München: Das sind die ersten Städte, in denen die Deutsche Telekom mit 5G aktiv ist. Die Bandbreite beträgt nach Angaben des Providers 1GBit/s oder mehr. 129 Antennen sind bereits in Betrieb, in der Hauptstadt Berlin ist ein zusammenhängendes Gebiet von rund sechs Quadratkilometern mit dem neuen Mobilfunkstandard erschlossen. Auch in den anderen Städten soll die Abdeckung Schritt für Schritt ausgebaut werden. Der Provider spricht von „Clustern“ statt einzelner Antennen – ein kaum versteckter Hinweis auf den Wettbewerber Vodafone, der zwar früher loslegte und mehr Städte auf seiner Karte ausweist, allerdings eben oft mit nur einer einzigen aktiven 5G-Antenne vor Ort vertreten ist.

Unterschiedliche Ausbau-Schwerpunkte

Noch in diesem Jahr kommen auch Leipzig und Hamburg in den Genuss von 5G. Bis Ende 2020 werde man die 20 größten Städte des Landes mit dem neuen Mobilfunkstandard versorgen, kündigte die Deutsche Telekom auf der IFA an.

„Wir bringen 5G auf die Straße und orientieren uns dabei am Bedarf unserer Kunden“, so Walter Goldenits, Technikchef der Telekom Deutschland GmbH. „Da, wo die Datennutzung hoch ist, gehen wir im ersten Schritt hin. Dort bauen wir zusammenhängende Gebiete. Denn es geht nicht darum, 5G im Display zu haben, sondern von Anfang an die Stärken von 5G zu erleben.“

Für Goldenits ist der 5G-Ausbau ein Stück Pionierarbeit, mit jeder Antenne lerne man dazu. Daher setze man in den Ausbaugebieten auf unterschiedliche Schwerpunkte.

Die Premieren-Städte

In der Netzausbaukarte können Kunden genau die Versorgungsgebiete ablesen. (Bildquelle: Deutsche Telekom)

In Berlin wird der Ausbau in den kommenden 18 Monate von der Messe bis zum Regierungsviertel, vom Prenzlauer Berg bis zum Technologiepark Adlershof reichen. Einen Fokus stellen touristischen Hotspots wie dem Potsdamer Platz dar.

12 Antennen funken derzeit in Köln, bis Ende des Jahres soll ihre Zahl auf 90 steigen. Den Start machen Versorgungsgebiete in Ehrenfeld sowie in Deutz, inklusive Teile des Messegeländes. Ziel ist ein ringförmiger Ausbau, der die ganze Innenstadt umfasst, den Medienpark und das Messegelände sowie die Rheinpromenaden auf beiden Uferseiten.

Die gewerbliche 5G-Nutzung steht in München im Fokus. Die ersten neun Antennen wurden im Stadtteil Milberstshofen in Betrieb genommen, wo zwischen Frankfurter Ring und Petuelpark Wohn- und Gewerbegebiete vertreten sind. In den kommenden Monaten werden der BMW-Park und der Medienstandort Unterföhring hinzukommen, für 2020 ist der Ausbau Richtung Innenstadt geplant und eine Versorgung der Allianz-Arena.

In Bonn versorgen derzeit 24 Antennen ein Gewerbegebiet sowie die Innenstadt am Hauptbahnhof und die Beuler Seite. Hier sind wichtige Dreh- und Angelpunkte für den ÖPNV, die ein hohes Mobilfunkaufkommen aufweisen. Die Freizeitnutzung abends und am Wochenende steht in der ehemaligen Bundeshauptstadt in besonderem Fokus. Noch vor dem Jahreswechsel werde sich die Zahl der Antennen fast verdoppeln.

Die Telekomstandorte sind in Darmstadt im Moment die Brennpunkte der Versorgung, die über 18 Antennen realisiert wird. Die Planung für die kommenden 18 Monate sieht einen Ausbau Richtung Innenstadt und Universitätsgebiete vor.

Die Telekom weist die eigenen Versorgungsgebiete detailreich unter www.telekom.de/netzausbau aus.

Mehr Endgeräte und höhere Datenvolumen

Der Mobilfunk-Router HTC 5G Hub. (Bildquelle: HTC)

Der Mobilfunk-Router HTC 5G Hub. (Bildquelle: HTC)

Neben den Smartphones Huawei Mate 20X 5G und Samsung Galaxy S10 5G bietet die Deutsche Telekom derzeit exklusiv auch das Samsung Galaxy Note10+ 5G an. Für Privatanwender wie SOHO-Nutzer ist der 5G-fähige Router HTC 5G Hub im Programm.

Seine MagentaMobil-Tarife hat der Provider zum Start des breitbandigen Mobilfunks an größere Datenübertragungen angepasst. So steigt im Tarif MagentaMobil S das Datenvolumen von 2,5 auf 6 Gigabyte (GB), im Tarif MagentaMobil M von 5 auf 12 GB und im Tarif MagentaMobil L von 10 auf 24 GB. Der Tarif MagentaMobil XL bietet weiterhin unbegrenztes Datenvolumen. Dafür werden pro Monat zwischen 40 und 85 Euro fällig. Nutzer der Family Card und des MagentaMobil-Young-Tarifs erhalten einen Rabatt von 10 Euro. Die Geschäftstarife Business Mobil S bis XL plus liegen nochmals um zwei bis drei Euro höher, bei gleichem Datenvolumen, aber mit zusätzlichen Optionen versehen.

Keine automatische Umstellung

Gegenüber den bisherigen Tarifen bedeutet dies einen Aufschlag von drei Euro pro Monat, bei erheblich gesteigerten Datenvolumen. Allerdings lassen sich einige StreamOn-Optionen, die die Nutzung bestimmter Dienste ohne Anrechnung auf das Inklusivvolumen erlaubt, in den günstigeren Tarifen nicht mehr kostenlos hinzubuchen. Im Flat-Tarif MagentaMobil XL schlägt die 5G-Option mit fünf Euro pro Monat zu Buche.

Bestandskunden müssen die Umstellung des Tarifs beantragen, um in den Genuss der höheren Datenvolumen und der 5G-Option zu kommen. Die Vertragslaufzeit werde von der Umstellung jedoch nicht berührt, so die Telekom.