Die Zahl der 5G-fähigen Geräte wächst immer schneller (Bild: GSA)
Die Global Mobile Suppliers Association (GSA) hat bis Ende September 1.060 5G-fähige Geräte und Komponenten aufgelistet. Rund 30 Prozent davon sind allerdings bislang nur angekündigt. Doch auch bei den verfügbaren Chipsätzen geht es voran.
Die Zahl der im Handel verfügbaren Geräte ist im vergangenen Quartal um 26,4 Prozent gestiegen. Sie beträgt nun 704 über alle 22 Geräteklassen hinweg. Die von der GSA geführte GAMBoD-Datenbank weist insgesamt sogar 1.060 Einträge von 158 Anbietern auf.
Von den 1.060 registrierten Geräten entfallen naturgemäß die meisten auf Smartphones (523), auf dem zweiten Platz folgen Indoor- und Outdoor-Empfänger der Kategorie Fixed Wireless Access (FWA), auch Funk-DSL genannt (188), die hauptsächlich in Privat- und Office-Umgebungen zum Einsatz kommen. Für dieses Anwendersegment finden sich auch 46 batterie- bzw. akkubetriebene Mobile Hotspots, 19 Laptops und 8 USB-Terminals/Dongles/Modems.
Industrie-taugliche Angebote wachsen
Für die Industrie gibt es eine zunehmend größere Auswahl an Routern und Gateways. Zusammen mit Enterprise-Modellen finden sich in dieser Kategorie 70 Einträge, desweiteren 11 Router/Modems/Hotspots für den Einsatz im Fahrzeug. Auf großes Interesse dürften bei Entwicklern im Maschinenbau, der Bahn- und Transportbranche oder auch anderen Industriebereichen die Fülle von 138 5G-fähigen Kommunikationsmodulen treffen. Auch hier sind allerdings noch nicht alle verzeichneten Angebote bereits auf dem Markt verfügbar, oder noch nicht in Stückzahlen, sondern lediglich als Test-, Evaluierungs- oder Entwicklerkits.
Einen Blick wert sind möglicherweise auch die Einträge in der Kategorie „Andere Geräte“, in der neben Fernseher und Kameras auch Roboter, Femtozellen/kleine Zellen, Fahrzeug-OBUs, Head-Mounted-Displays und ein Schalter aufgeführt sind.
„Dieser Meilenstein, das 1000. Gerät zu erreichen, zeigt sowohl den Fortschritt der Netze der nächsten Generation als auch durch die vielfältigen verfügbaren Formfaktoren das enorme Potenzial von 5G in einer Vielzahl von Anwendungsfällen.“
Joe Barrett, Präsident der Global Mobile Suppliers Association (GSA)
Bislang haben laut GSA 180 Betreiber in 72 Ländern bzw. Regionen kommerzielle 5G-Netze in Betrieb genommen (entweder mobil oder FWA). 89 Betreiber investieren in öffentliche 5G-Standalone-Netze, berücksichtigt werden dabei nicht nur Betreiber von 5G-SA-Netzen, sondern alle, die solche Netze evaluieren, erproben, planen und einrichten. Bis Ende des Jahres erwartet die GSA, dass mehr als 800 Devices auf dem Markt verfügbar sein werden und neue Geräte angekündigt werden.
Schnelles Wachstum bei Chipsätzen
Der GSA Analyzer for Mobile Broadband Data (GAMBoD) ist ein Such- und Analysetool für GSA-Mitglieder und GSA-Service-Abonnenten mit aktuellen Informationen zu 4G- und 5G-Geräten, -technologien und -spektren (Website). Die Datenbank ermöglich nun auch, nach Chipsätzen und Chipsatz-Typen zu suchen. Dabei bleiben unter anderem Chips und Transceiver für die Netzwerk-Infrastruktur der Provider unberücksichtigt, eingeschlossen sind jedoch Chipsätze und Modems für kleinere Zellen (Femtozellen), wie sie beispielsweise für 5G-Campus-Netze benötigt werden.
Bis Mitte September 2021 hat die GSA 41 auf dem Markt verfügbare 5G-Mobilfunkprozessoren bzw. -plattformen und 17 diskrete 5G-Modems erfasst. Sie stammen von fünf Herstellern: Hi-Silicon (Huawei), Mediatek, Qualcomm, Samsung und Tsinghua Unigroup (Brandname UNISOC, ehemals Spreadtrum). Darüber hinaus sind vier 5G-fähige Prozessoren bzw. Prozessor-Plattformen sowie zwei 5G-Modems angekündigt.
49 der verfügbaren Chipsätze (84,5 Prozent) unterstützen 5G-SA-Netzwerke, ebenso viele unterstützen Sub-6GHz-Netzwerke, 31 sind für mmWave geeignet. Sprachtelefonie über 5G (Voice over New Radio, VoNR) ist mit (mindestens) 37 verfügbaren Chipsätzen möglich, nicht alle Hersteller machen Angaben zu VoNR oder 5G New Radio Carrier Aggregation.
Der Ausblick der GSA stimmt äußerst positiv: Die Herstellervereinigung erwartet den Markteintritt weiterer Anbieter und eine weiter schnell steigende Zahl an verfügbaren Chipsätzen und Modems bis Ende des Jahres.
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