Eine reibungslose Sprach- und Datenkommunikation gehört seit 23 Jahren zu den Zielen der PMR Expo. Doch die Herausforderungen nehmen stetig zu. Die dreitätige Veranstaltung in den Hallen der Koelnmesse adressiert als europäische Leitmesse für sicherheitskritische Kommunikation die Steuerung betrieblicher Abläufe, Notfalleinsätze, Überwachungsaufgaben und Datenanwendungen.

Eine sichere Kommunikation ist unerlässlich für Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Auch Flughäfen, Energieversorger, Ver- und Entsorgungsbetriebe und heutzutage auch jedes Industrieunternehmen oder Betriebe des öffentlichen Personennahverkehrs sowie kommunale Unternehmen müssen sich auf eine funktionierende Sprach- und Datenkommunikation verlassen können. Die besonderen Herausforderungen dieser Organisationen bildet die PMR Expo in Köln ab.

230 Aussteller, Anwendergruppen und Verbände stellen vom 28.11. bis zum 30.11 auf mehr als 12.000 m2 Fläche ihre Lösungen aus. Zum ersten mal wird die Veranstaltung direkt zusammen mit der Koelnmesse ausgerichtet. „Diese  Veränderung unterstreicht die Weiterentwicklung, die wir in den vergangenen Jahren durchgemacht haben“, sagt der Vorstandsvorsitzende des PM e.V. Bernhard Klinger. „Die PMR Expo wird breitbandiger und wir konnten uns mit Hilfe unseres Partners Koelnmesse breiter aufstellen.“ Auch die grundlegende Bedeutung von privaten 5G Netzen werden beim Summit und in der Connecting Area betont.

Koelnmesse auch schon Ziel von Angriffen

Gerald Böse, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse bestätigt die Zusammenarbeit aus seiner Sicht: Der Bundesverband bringe sich „als Content-Treiber und ideeller Träger“ zum Erfolg der Partnerschaft ein. 25 Länder rund um den Einsatz der geschäftskritischen mobilen Kommunikation sind in Köln zusammen gekommen, was die Bedeutung des Themas auch international zeige. „Auch unsere Infrastruktur ist kritisch und auch wir sind Ziel nicht gewünschter Attacken geworden“, gibt er Einblicke.
Klinger betont die geänderten Rahmenbedingungen der diesjährigen Veranstaltung: „Bereits in den vergangenen Jahren konnten wir eine gesteigerte Bedrohungslage und steigende Herausforderung für eine sichere Kommunikation beobachten.
Gern würde ich ihnen mitteilen, dass sich die Lage entspannt hat. Das Gegenteil ist der Fall“, schließt er.

Mehr Sicherheit, Verfügbarkeit und Resilienz

Mit Blick auf die anlaufende Veranstaltung ergänzt er: „Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Cyberangriffe nehmen zu, Bedrohung durch Cyberkriminelle sind deutlich gestiegen. Angriffe sind mittlerweile an der Tagesordnung. Sicherheit, Verfügbarkeit, Resilienz ist das Ziel der Aussteller und Besucher hier in Köln.“
Die Messe behandelt heutige Anforderungen an Einsatz- und Rettungskräfte. Zu Lösungen, die auf der PMR Expo vorgestellt werden, gehören Systeme, um schneller richtige Entscheidungen zu treffen, hochauflösende Videos von Einsatzorten oder anderen entfernten Situationen zu erhalten oder den Einblick in Pläne und andere Informationen zu erhalten. „Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, Deutschland und Europa bestmöglich auf zukünftige Bedrohungslagen vorzubereiten“, fordert Klinger die Zuhörerschaft auf.
Innenminister des Landes NRW, Reul eröffnet als Schirmherr offiziell die PMR Expo und zeigt sich gleich zu Beginn als Fan der Veranstaltung: „Man sieht es gleich an der Ausstattung der Messestände. Da stecke schon optisch „mehr Schlagkraft für sichere Kommunikation und Leitstellen drin“.

Sicherheitskräfte brauchen modernste Technik

„Auch für unser Haus hat das Thema hier eine große Bedeutung. Wir leben in einer Zeit in der Gefahren nicht kleiner werden“, sagt Reul mit Blick auf das NRW-Innenministerium. Als ein jüngeres Erlebnis deutet er ein Erlebnis in Zusammenhang sicherer Kommunikation in der Luftfahrt an, das grade noch einmal gut gegangen sei: „das kann ich Ihnen gar nicht erzählen, wie wichtig das Thema in diesem Bereich ist.“ Am Ende sei es eine gemeinsame Herausforderungen die Sicherheitsorgane mit modernster Technik zu unterstützen, denn „alle haben bei Katastrophen oder im Krisenfall alle Hände voll zu tun“.

Als weiteres Beispiel skizziert er im Falle eines Unfalles die Übertragung von Vitaldaten an einen Notarzt „wir brauchen ein sicheres und zuverlässiges Breitbandnetz. Ich verstehe von der Technik nichts, aber ich habe verstanden, dass wir das brauchen. Wir müssen den Digitalfunk widerstandsfähiger machen. Die Zukunft liegt im Breitbandnetz. Wir können uns nicht auf die kommerziellen Netze immer und überall verlassen“.

Dann spricht er Bundesinnenministerin Nancy Faeser direkt an. Es solle weniger geredet werden und mehr Finanzmittel bereit gestellt werden: „Ich brauche keine schlauen Sprüche, wir brauchen für das Breitbandnetz auch die Finanzmittel. Der Ausbau des Breitbandnetzes ist zwingend erforderlich. Wir müssen zeitgemäß und sicher kommunizieren!“, ruft er.

Bei vielen Veranstaltungen, bei denen er geladen sei, dreht es sich letztendlich um das Thema Sicherheit, „Es erwischt immer häufiger auch die Kleinen, wer noch nicht verstanden hat, dass hier Handlungsbedarf ist, dem ist nicht mehr zu helfen“, ruft er ins Publikum und sagt abschließend: „deswegen bin ich hier. Eine solche Messe ist von höherer Bedeutung!“