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Kimberley Parsons Trommler, Leiterin der Themenplattform 6G von Bayern Innovativ, im Gespräch mit Paul Kho von Fuenf-G

Vorhang auf für die Hintergründe zu 6G, die wir in unserer Videoserie „5 Fragen zu 5G“ mit Kimberley Parsons Trommler, Leiterin der Themenplattform 6G von Bayern Innovativ diskutiert haben. Hier das Interview und die wichtigsten Punkte. 

Wenn wir schon über die Vision 6G reden, die für 2030 geplant ist, dann beschäftigt sich diese nächste Generation von Kommunikationsnetzen mit der Kommunikationsinfrastruktur für die gesamte Gesellschaft – vom einzelnen Bürger bis hin zu wichtigen Diensten. Diese Infrastruktur sollte dabei eine hochverfügbare, leistungsfähige Kommunikation für ein breites Spektrum von Anforderungen und Anwendungen zum Wohle der Menschheit bieten.

Noch ist der Weg von „5G Industrial Engineering“ zu „6G Human Environments“ lang, aber die Bedürfnisse müssen heute schon vordefiniert sein, damit die Entwicklung des Netzes mit den deutlich höheren Anforderungen an die Vernetzung ermöglicht wird. Das sind beispielsweise digitale Zwillinge in Echtzeit, vollständig autonomes Fahren oder persönliche Body-Area-Netze. 6G verlagert den Schwerpunkt von den Maschinen auf den Menschen und seine Interaktion mit der ihn umgebenden Umwelt, indem es eine hochverfügbare, zuverlässige und sichere Kommunikation mit einer dynamischen, intelligenten Infrastruktur unterstützt. 

Jede neue Generation der Mobilfunktechnologie benötigt etwa zehn Jahre für die Entwicklung, Implementierung und Einführung. Während die 5G-Einführungen noch im Gange sind, hat die Forschung für 6G bereits begonnen. Da 6G voraussichtlich in acht Jahren auf den Markt kommen wird, müssen Unternehmen und Forschungseinrichtungen unverzüglich mit ihrer Arbeit an 6G beginnen. Die Erforschung und Entwicklung der 6G-Technologie, z. B. neuer Hardware für die neuen Frequenzspektren, wird voraussichtlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Der internationale Standardisierungsprozess benötigt dann noch einmal etwa 2 bis 3 Jahre, wobei die Produktentwicklung und -erprobung parallel und am Ende des 10-Jahres-Zyklus erfolgt.

Um sicherzustellen, dass alle relevanten Akteure in Bayern frühzeitig in die Forschung und Entwicklung von 6G eingebunden werden, hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie das Thinknet 6G gegründet, um ein agiles Ökosystem aus Branchenakteuren, Forschungseinrichtungen, Verbänden, Innovatoren, Start-ups und Inkubatoren zu schaffen. Thinknet 6G ist sowohl ein Think Tank als auch eine agile Community für alle Organisationen und Interessengruppen, die an einem Aspekt der 6G-Entwicklung interessiert sind.

Thinknet 6G wird vom Zentrum Digitalisierung.Bayern (ZD.B) bei Bayern Innovativ betrieben und verfolgt die folgenden Hauptziele und Aktivitäten:

  • Aufbau eines lebendigen Ökosystems von 6G-Akteuren in Bayern, Deutschland, Europa und international
  • als zentrale Anlaufstelle und Informationspunkt für 6G-Themen und -Fragen zu fungieren
  • Stimulierung der Vernetzung und des Austauschs zwischen den relevanten Akteuren, um Zusammenarbeit, Kooperation und Wissenstransfer zu ermöglichen
  • Kooperation und Vernetzung mit 6G-Organisationen in anderen Staaten und Ländern
  • Unterstützung der vorwettbewerblichen Konsensbildung und des gegenseitigen Austauschs
  • Förderung des Thinknet 6G und seiner Aktivitäten, zum Beispiel durch einen jährlichen 6G-Gipfel
  • Bereitstellung von Expertenbeiträgen und Unterstützung bei der Definition von Aufrufen zur Forschungsförderung