Ein Blick auf die Webseiten zeigt: Die Aussteller freuen sich, wieder auf die SPS einladen zu dürfen. (Bild: Collage Screenshots Siemens, Wago, Bosch Rexroth, 5G ACIA, Mesago, Atop,)

Endlich wieder SPS! Viele Aussteller und Besucher freuen sich auf den Automatisierungstreff. Doch was haben die Aussteller in diesem Jahr zum Thema 5G im Gepäck? FUENF-G hat sich einmal angeschaut, welche Aussteller der Fachmesse für smarte und digitale Automatisierung damit werben, auch Lösungen für das Thema 5G zu haben. (Teil 2)

Ein verlässlicher Treffpunkt der Automatisierer in der Industrie war und ist die SPS in Nürnberg. Wie andere Branchenveranstaltungen auch durch die Corona-Pandemie arg gebeutelt, findet sie in diesem Jahr wieder statt – zwei Wochen früher als früher. Zur 31. Ausgabe der SPS erwarten die Organisatoren etwa 1.100 Aussteller aus aller Welt. Vom 08. – 10.11.2022 werden in Nürnberg die neusten Produkte und Lösungen sowie Technologien der Zukunft für die industrielle Automation vorgestellt. Auch wenn nicht bei allen, die sich selbst zum Thema 5G eingeordnet haben auf den ersten Blick klar ist, welche Leistung sie konkret anbieten, stellen wir einen kleinen Ausschnitt der Teilnehmer im Folgenden kurz vor.

Nachhaltig und vernetzt

Auch die Verbindungs- und Automatisierungsexperten von Phoenix Contact sind wieder auf der SPS vertreten und zeigen ihre „smarten Automatisierungslösungen für eine nachhaltige Zukunft“. Dier Top-Themen: Erhöhung der Gesamtanlageneffektivität indem Maschinen und Anlagen intelligent gemacht werden. Mit offenen Ansätzen sollen die Betriebe effizienter automatisiert werden. Dazu wird das offene Ökosystem PLCnext Technology vorgestellt. Neben funktionaler Sicherheit und Cyber Security hoffen die Ostwestfalen zudem auf Gespräche zu Netzwerkthemen wie Single Pair Ethernet, Ethernet APL und 5G. Phoenix Contact stellt an zwei Orten auf der SPS aus: Halle 5, 210 und Halle 9, 310.

 

Partner für die unternehmensweite Vernetzung

Im Bereich der Verbindungstechnik ist auch die Metz Connect Gruppe aktiv. Sie produziert Kontakttechnik und Verbindungselemente im Bereich der Elektrotechnik – von der Leiterplatte bis zur infrastrukturellen Umgebung.

Die Messe-Highlights zur SPS sind unter anderem Verkabelungslösungen für Netzwerke: Hoch spezialisierte, international standardisierte Netzwerklösungen in WLAN-, Kupfer- und LWL-Technik. Das Unternehmen legt Wert darauf, eine „komfortable Installation, maximale Qualität und höchster Systemfähigkeit über alle relevanten Leistungsklassen hinweg“ zu bieten. Am Stand 305 in Halle 9 finden Besucher zudem intelligente System- und Schaltschrankkomponenten für die Gebäude- und Prozessautomation.

Echtzeitfähige Offenheit in der industriellen Automatisierung

Highlights aus der Automation, Interface Electronic und Verbindungstechnik zeigt Wago auf der SPS. Dabei heißt es bei Wago man stehe „für größtmögliche, echtzeitfähige Offenheit und bietn eine moderne Systemarchitektur mit zukunftsfähigen Technologielösungen“.

„Sie wollen Ihre Maschinen und Anlagen für die digitale Zukunft ertüchtigen? Wir unterstützen Sie nach Kräften, Ihre Anforderungen mit den besten Automatisierungslösungen open and easy zu erfüllen“, sagt Franco Polo, Head of Business Development Industrie bei Wago.

Ob direkt im Schaltschrank oder beim Einsatz in der Infrastruktur von Produktionsstätten, – am Stand sollen Besucher erfahren, wie ihre Anforderungen an einen modernen Maschinenbau umzusetzen sind. Unter dem gemeinsamen Motto „Open for Your Digital Future“ wird Wago an drei Ständen in Halle 7zu finden sein: 130, 230 und 330.

Datenmengen über Steckverbinder sicher transportieren

Die Fortschritte bei der Entwicklung der nächsten Mobilfunkgeneration 5G stellt die Mobilfunkbranche vor immer neue und vielfältige Aufgaben. Immer höhere Datenmengen machen die Weiterentwicklung der weltweiten Mobilfunknetze unerlässlich. Passend hierzu hat Telegärtner die Produktfamilie Cell IQ entwickelt. Diese Produktfamilie besteht aus drei Produkten: dem Standard der Serie 4.3-10, der kompakten und robusten Lösung der Serie 2.2-5 und der Serie 1.5-3.5, die der Steckverbindertechnik schon jetzt den Schritt in die Zukunft ermöglicht, so der Hersteller. Mit diesen Produkten werde das komplette Spektrum an Anforderungen im MCO-Bereich abgedeckt und in jeder Größe ein Maximum an Leistung geliefert.

Abgerundet wird das Portfolio durch die Steckverbinderserie NEX10, der mit seiner kompakten Größe, ebenso wie der noch kleinere 1.5-3.5 Steckverbinder, besonders für Small-Cell-Applikationen geeignet ist. Zu finden sind die Steckverbinder-Spezialisten von Telegärtner in Halle 10.0, am Stand 322.

Die dezentrale Transformation umsetzen

Mit dem Unternehmen m2m Germany stellt ein B2B-Spezialist für drahtlose Kommunikationstechnologien auf der SPS aus. Am Stand 444 in Halle 5 wollen die Experten des Ausstellers Antworten auf Fragen rund um das IIoT geben. Dazu werden in Nürnberg Neuheiten, Top-Produkte und ganzheitlichen Lösungen für die industrielle Evolution ausgestellt.

Aus Sicht des Unternehmens ist die Digitalisierung der Schlüssel im IIoT. Sie führt zu mehr Flexibilität, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit. In der Regel greifen bei dem Prozess der digitalen Transformation unterschiedliche Bereiche ineinander und lassen den Einstieg in die Digitalisierung kompliziert und komplex erscheinen. Gemeinsam mit den Partnern favendo und deZem will m2M zeigen, wie die digitale Transformation gelingen kann – schnell und skalierbar. Dazu werden Lösungen für Connectivity, Lokalisierung und Monitoring präsentiert. Am Stand sind sowohl Sensoren als auch Beispiele für die Infrastruktur bis in die IT-Ebene zu sehen. Dabei setzen die Partner auf unterschiedliche Technologien – von LPWAN über Quuppa bis 5G.

Das Ziel sei es nicht nur einzelne Komponenten zu liefern, sondern Anwender von der ersten Idee über die gesamte Wertschöpfungskette, bis zum fertigen Produkt zu begleiten.

Prozessindustrie kommuniziert digital

Am Gemeinschaftsstand der Profibus und Profinet International (PI) in Halle 5, Stand 5-210 können sich Besucher einen Marktüberblick verschaffen und über die aktuellen Trends in der Automatisierung der Prozessindustrie informieren. Im Zentrum stehen Protokolle wie TSN, OPC UA, OPC UA Safety und Security. TSN und Security – beides schlagende Argumente auch für den Einsatz von 5G – werden dabei mit Hilfe von Live-Demos präsentiert, um Funktionsweise und Nutzen zu verdeutlichen. Neues Highlight: Die TSN-Demo ist vollständig neu aufgebaut und bietet den Besuchern neben der neuen technischen Demo auch eine größere Teilnehmervielfalt. Sie zeigt deutlich, dass die bewährten Technologiehersteller Profinet over TSN konkret umsetzen und so die Vorteile von TSN nutzbar machen.

Kaum ein Thema habe im vergangenen Jahr die Kommunikationstechnologie so beherrscht, wie TSN, heißt es bei PI. Daher beschäftige man sich intensiv mit der Technologie: „TSN bietet große Chancen, gerade im Hinblick auf die Umsetzung von Industrie 4.0-Projekten. Da es aber lediglich einen Layer 2 für die Kommunikation definiert und damit keinen Feldbusersatz darstellt, muss TSN sinnvoll in die PI-Technologien integriert werden“, erklärt Karsten Schneider, Vorstandsvorsitzender Profibus und Profinet International.

Vorteile von EtherNet/IP demonstrieren

Auch die ODVA nimmt in diesem Jahr wieder an der SPS teil und plant, die Vorteile von EtherNet/IP, CIP Security und Ethernet-APL auf der Messe zu demonstrieren. In Halle 5, am Stand 128 können Besucher die internationale Organisation für die Entwicklung von Standards und den Handel mit Mitgliedern aus den weltweit führenden Automatisierungsanbietern. Die Aufgabe der ODVA besteht darin, offene, interoperable Informations- und Kommunikationstechnologien für die industrielle Automatisierung voranzutreiben. Zu ihren Standards gehören das Common Industrial Protocol oder CIP, das medienunabhängige Netzwerkprotokoll der ODVA, und industrielle Kommunikationstechnologien wie EtherNet/IP, DeviceNet und andere. Für die Interoperabilität von Produktionssystemen und deren Integration mit anderen Systemen setzt die ODVA auf die Übernahme von handelsüblichen, standardisierten Internet- und Ethernet-Technologien als Leitprinzip. Dieses Prinzip wird durch EtherNet/IP veranschaulicht.

Wichtige Standardentwicklungs- und Endanwender-Organisationen, die die Prozessautomatisierungsindustrie beliefern, arbeiten gemeinsam an der Spezifikation für ein standardisiertes Process Automation Device Information Model (PA-DIM). Die Ausweitung der Eigentümerschaft auf diese Organisationen und ihre Mitglieder wird die Übernahme des OPC UA-basierten Standardmodells für Kerninformationen von Feldgeräten in heutigen Prozessautomatisierungsanlagen und zukünftigen neuen Produkten weiter festigen.

Zu den neuen Mitinhabern der PA-DIM-Spezifikation gehören ISA100 WCI, ODVA, Profibus und Profinet International, Namur, VDMA und ZVEI.

Intelligente Bewässerung in der Landtechnik

Die Paessler AG stellt auf der SPS ihre Überwachungslösungen für komplexe IT-, OT- und IoT-Infrastrukturen auf der SPS in Halle 5, am Stand 140 vor. Eines der jüngsten Projekte: Im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem Wasserverband Knoblauchsland entwickelte das Unternehmen ein intelligentes Bewässerungstool, das die automatisierte und effiziente Bewässerung von Feldern in lokalen Gemüseanbaugebieten ermöglicht.

Das Tool stellt laut Joachim Weber, CTO von Paessler, einen technologischen Meilenstein dar: „Zum ersten Mal erweitert Paessler sein Dienstleistungsportfolio, das sich bisher ausschließlich auf die Überwachung konzentrierte, um Produkte mit aktiver Steuerung.“ Für Paessler sei dies auch ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Unternehmensstrategie für die Zukunft. Denn mit der zunehmenden Digitalisierung werde die Nachfrage nach IoT-Lösungen steigen, die sowohl die Datenerfassung und -übertragung als auch die Automatisierung und Echtzeitempfehlungen auf Basis dieser Daten umfassen.

Landwirte, die intelligente Bewässerungssysteme wie den Paessler Irrigation Monitor einsetzen, profitieren von Kosteneinsparungen sowie höheren Ernteerträgen und helfen gleichzeitig der Umwelt, indem sie weniger Wasser verbrauchen, so das Unternehmen. Das intelligente Bewässerungstool von Paessler befindet sich zwar noch in der Pilotphase, soll aber mittelfristig zur Marktreife gebracht werden. Das Tool besteht aus mehreren IoT-Sensoren und der dazugehörigen Messtechnik, Aktoren zum Öffnen und Schließen von Ventilen, einer LPWAN-Verbindung für die drahtlose Datenübertragung über große Entfernungen sowie einer zentralen Überwachungssoftware zur Konsolidierung und Kombination der Messdaten mit Wettervorhersagen.

Auf dem Feld platzierte Sensoren sammeln Daten über die Bodenbeschaffenheit, das Wetter und den Status der Hardwarekomponenten des Bewässerungssystems, das aus einem Hauptventil und verschiedenen Unterventilen besteht. Anhand der Ergebnisse und der vordefinierten Schwellenwerte wird das System überwacht und die Bewässerung automatisch aus der Ferne geplant und gesteuert. Nur die notwendige Wassermenge wird bei Bedarf eingesetzt. Ist die Durchflussmenge zu hoch, schaltet sich das Hauptventil automatisch ab. So können Rohrbrüche und Leckagen schnell erkannt werden, um die daraus resultierenden Schäden und Ausfallzeiten zu beschränken.

5G ready auf der SPS

In Halle 5, 232 stellt Insys icom aus. Die Digitalisierungsexperten für industrielle Datenkommunikation wollen Besucher mit ihren Kernkompetenzen Fernwartung, Fernsteuerung, Überwachung von Zuständen und der Vernetzung von Daten an den Stand locken.

Von Interesse für die 5G-Community dürfte vor allem der modulare Router MRX sein. Die Modularität der Router ermöglicht es, einen maßgeschneiderten Router für jede einzelne Anwendung zusammenzustellen, so das Unternehmen. Mit umfangreichen Routing-Funktionen und hoher IT-Sicherheit eignet sich der MRX besonders für Fernzugriff auf kritische Infrastrukturen und besitzt eine hohe Systemstabilität, Langlebigkeit und einheitliche Benutzerführung. Der Router ist 5G ready und hat laut Hersteller folgende Highlights zu bieten:

  • Flexible Kombination von Schnittstellen dank Einsteckkarten
  • Optionale Erweiterbarkeit für neue Funktionen oder Technologien
  • Hohe IT-Sicherheit auf KRITIS-Niveau
  • Umfangreiche Routing-Funktionen mit moderner Bedienoberfläche
  • Plug- & Play-Anbindung von VPN- und Fernwartungslösungen
  • Unterstützung weltweiter Mobilfunkfrequenzen

Erfahrungsaustausch zwischen IT und Automatisierung

In der Welt des digitalen Wandels will die schweizerische Comtac AG Engineering- und Produktionspartner für IoT-Anwendungen und Industrie- oder industrienahe Anwendungen werden. Auf der SPS in Halle 7, am Stand 581 wird das IoT-Know-how gezeigt, dass sich nach eigenen Angaben von der Sensorik über die drahtlose Informationsübertragung zur Zwischenauswertung in einem Gateway bis hin zum Internetportal für Ihre Kunden und Ihre Technik erstreckt. Dies vereinfacht das Projektmanagement und soll Zeit und Kosten sparen.

Am Stand finden Besucher Hardware, Software und User Interface Design sowie Informationen über die Schwesterfirma, die Grossenbacher Systeme AG. Sie kooperiert mit Sabo Mobile IT und CaderaDesign, um im Umfeld von Industrial Engineering innovative Lösungen für Hard- und Software sowie User Experience, Industrial und User Interface Design aus einer Hand anzubieten.

Industrielle Datenverarbeitung und Automatisierung

Advantech ist ein E-Plattform-Dienstleister, der seit 1983 Dienstleistungen für die Märkte der industriellen Datenverarbeitung und Automatisierung entwickelt und herstellt. Zum Portfolio gehören Systemintegrationshardware, Software, kundenorientierter Service, globale Logistikunterstützung und eine branchenführende E-Business-Infrastruktur für Front- und Back-Office.

In Halle 7, 370 erfahren Besucher, wie Access Points WiFi-Geräte mit kabelgebundenen Netzwerken verbinden. Die drahtlose Redundanztechnologie ermöglicht die Einrichtung unabhängiger drahtloser Verbindungen, um Unterbrechungen bei der Übertragung zu vermeiden, selbst wenn auf einer der unterstützten Frequenzen Störungen auftreten. Durch die Unterstützung der Protokolle STP, WMM und IGMP Snooping verbessert der Access Point effektiv die Zuverlässigkeit der drahtlosen Verbindung, insbesondere bei Anwendungen, die eine hohe Zuverlässigkeit und einen hohen Datendurchsatz erfordern, so das Unternehmen zum Leistungsspektrum rund um Netzwerktechnologie und auf der SPS.

Im Teil 1 lesen Sie über weitere sechs Aussteller der SPS zum Thema Netzwerktechnik und 5G.

Hier finden Sie eine Übersicht aller Aussteller der SPS 2022, die sich selbst unter dem Thema 5G eingeordnet haben:

5G ACIA – 5G Alliance for Connected Industries and Automation, a Working Party of ZVEI e.V. Halle 3, 450
Advantech Europe B.V. Zweigniederlassung Deutschland Halle 7, 370
Amphenol Halle 10.0, 430
ATOP Technologies, Inc. Halle 5, 210
Automata GmbH & Co. KG Halle 7, 281
Bosch Rexroth AG Halle 7, 450
comtac AG Halle 7, 581
Fraunhofer IIS Halle 6, 240
ifak Institut für Automation und Kommunikation e.V. Halle 5, 210
INSYS MICROELECTRONICS GmbH Halle 5, 232
LAPP Halle 2, 310
Halle 5, 210
m2m Germany GmbH Halle 5, 444
Messe Frankfurt Italia S.r.l. Halle 6, 228
METZ CONNECT GmbH Halle 9, 305
ODVA, Inc. Halle 5, 128
Paessler AG Halle 5, 140
Phoenix Contact GmbH & Co. KG Halle 5, 210
Halle 9, 310
PROFIBUS Nutzerorganisation e.V. PROFIBUS & PROFINET International Halle 5, 210
Red Lion Controls BV Halle 7, 493
Telegärtner Karl Gärtner GmbH Halle 10.0, 322
Wirepas Oy Halle 5, 332

Quelle: Ausstellerverzeichnis SPS/Mesago