Die 5G-Basisstation im Miniaturformat dient als Prototyp für Mobile Private Networks. (Bild: Vodafone)

Kurz vor dem Mobile World Congress 2023 hat der Netzbetreiber Vodafone einen neuen Prototyp für eine 5G-Mobilstation vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein tragbares und kompaktes Produkt, das nicht nur für den privaten Gebrauch, sondern auch für mittlere und kleine Unternehmen gedacht ist.

Auf der Messe führt Vodafone den Prototyp eines 5G-Netzes vor, und zwar basierend auf einem scheckkartengroßen Raspberry Pi und einem ebenso kleinen Silizium-Chipsatz. Dieses branchenweit erste Konzept einer 5G-Basisstation im Miniaturformat soll es kleinen Betrieben und Unternehmen ermöglichen, in Zukunft ein erschwingliches und tragbares privates 5G-Mobilfunknetz aufzubauen. Dieses kann dann beispielsweise dazu genutzt werden, die 5G-Abdeckung zu erweitern oder die Kapazität je nach Bedarf zu erhöhen.

Mobile private Netze für KMU

Mit der Kombination aus seinem 5G-Netz und dem neuen Raspberry Pi zielt Vodafone auf kleine und mittlere Unternehmen in ganz Europa ab, um ihnen den Zugang zu 5G-basierten mobilen privaten Netzen zu ermöglichen. Dem Telekommunikationsunternehmen zufolge biete ein mobiles privates Netzwerk Unternehmen eine Alternative zum öffentlichen Mobilfunknetz, nämlich ihr eigenes privates, schnelles, zuverlässiges und besonders sicheres Netzwerk. MPNs werden hauptsächlich von großen Unternehmen oder Organisationen genutzt, die verschiedene Geräte, Maschinen, autonome Fahrzeuge und Roboter miteinander verbinden müssen.

Das System, das Vodafone auf dem MWC vorstellt, kombiniert einen Raspberry Pi 4 mit einem kleinen, 5G-kompatiblen Software-defined Radio (SDR) Board des britischen Spezialisten Lime Microsystems. Dieses SDR-Board kann jede Computerplattform in eine kleine 5G-Basisstation verwandeln. Das Design der Karte ist vollständig kompatibel mit den Standards des Open Radio Access Network (RAN). Das Konzept wurde im neuen europäischen Forschungs- und Entwicklungszentrum von Vodafone in Málaga entwickelt.

„Preiswert und marktreif“

Damit auch kleinere Unternehmen von den Vorteilen eines MPN profitieren können, müssen jedoch die Einstiegskosten gesenkt und die erforderlichen Ressourcen reduziert werden – diesen Standpunkt hat Vodafone eingenommen. Die Miniatur-5G-Station ist bisher nur ein Prototyp, aber sie hat viel Potenzial, um neue Cloud-, KI- und Big-Data-Technologien für viele kleinere Unternehmen zugänglich zu machen, sagt Santiago Tenorio, Direktor für Netzwerkarchitektur bei der Vodafone Group. Der nächste Schritt ist nun, den Prototyp zur Marktreife zu entwickeln. Unsere Tür steht interessierten Anbietern offen, betont Tenorio abschließend.

Preis und Release noch offen

Wann genau die Mini-5G-Station auf den Markt kommt und welchen Preis sie haben wird, hat Vodafone noch nicht verraten. Nach Unternehmensaussage will das Unternehmen zunächst voraussichtlich noch in diesem Jahrdie Pforten für Entwickler öffnen und den Zugang zu Interfaces sowie darauf aufbauenden Anwendungen ermöglichen.