Welche Frequenzbänder muss ein Gerät in deutschen Mobilfunknetzen unterstützen? (Bild: Pixabay/Gerd Altmann)

Wenn der 5G-Router das Band n78 unterstützt – ist das dann ausreichend für den Betrieb in Deutschland? Welcher Frequenzbereich verbirgt sich dahinter? Und welche Frequenzen werden hierzulande überhaupt genutzt? Wir verschaffen Ihnen den Überblick, worauf Sie achten müssen, wenn Sie 4G- und 5G-Technik beschaffen.

Langsam steigt die Zahl der Geräte, die für 5G-Empfang ausgerüstet sind. Zugleich können immer mehr Frequenzen für den Mobilfunk genutzt werden. Denn der Umstieg von analogen Signalen auf digitale Aussendungen, die mit Hilfe von Fehlerkorrektur-Bits und Kompessionsmechanismen die Bandbreite effizienter nutzen können, schafft mehr Platz im Äther – die sogenannte „digitale Divdende“. Doch nicht überall auf der Welt werden die Frequenzen in gleicher Weise genutzt. Für die Gerätehersteller bedeutet dies, für unterschiedliche Regionen jeweils angepasste Versionen entwickeln zu müssen, die den jeweils verwendeten Mobilfunkfrequenzen Rechnung tragen. Welche dies sind, sollte die technische Beschreibung preisgeben. Doch dort sind nicht immer die unterstützten Frequenzen angegeben, sondern häufig lediglich die Nummern der Frequenzbänder.

In der Tabelle unten finden Sie die Angabe der Bänder und der damit verbundenen Frequenzen, getrennt nach Downlink und Uplink. Während zu UMTS-Zeiten einfach nur eine Nummer angegeben wurden, verweisen aktuelle Bezeichnungen mit vorangestelltem „B“ auf die Unterstützung von LTE (4G) auf dieser Frequenz, ein vorangestelltes „n“ auf 5G-Fähigkeit.

Von 2G bis 5G in Deutschland

Im Deutschland wird das Spektrum aktuell in folgenden Bereichen für Mobilfunk genutzt:

  • 700 MHZ (Band 28),
  • 8000 MHz (Band 20),
  • 900 MHz (Band 8),
  • 1500 MHZ (Band 32),
  • 1800 MHz (Band 3)
  • 2100 MHz (Band 1) und
  • 2600 MHz (Band 7).

In der Frequenzauktion Anfang des Jahres kamen zudem weitere Bänder unter den Hammer:

  • 2100 MHz (Band 1, in der Auktion als 2,0-GHz-Band bezeichnet),
  • 3400 MHz (Band 42, in der Auktion als 3,6-GHz-Band bezeichnet) und
  • 3600 MHz (Band 43, enthält auch den Frequenzbereich 3700-3800 MHz, der für Campusnetze reserviert ist).

Die nach wie vor von einigen Anbietern gepflegte Praxis, lediglich Frequenzen anzugeben, kann zumindest theoretisch in die Irre führen, da beispielsweise eine Angabe von „2600 MHz“  sowohl für Band 7 als auch für Band 38 stehen könnte. Zwar sind beide im Bereich von 2600 MHz angesiedelt, sie unterscheiden sich aber sowohl in der genauen Frequenz als auch im verwendeten Übertragungsmodus (FDD/TDD). Umgekehrt gibt es auch teilweise und vollständige Überlappungen. So umfasst das Band 78 das Spektrum von 3300-3800 MHz und schließt damit zugleich die Bänder 42 und 43 mit ein, die den Bereich von 3400 bis 3600 MHz sowie den von 3600 bis 3800 MHz abdecken.

Quick-Check

Bei in Deutschland verkauften Geräten, wie beispielsweise 5G-Mobilfunk-Routern, sollten Sie also darauf achten, dass zumindest diese hierzulande verwendeten Bänder vollständig aufgelistet sind: 1, 3, 7, 8, 20, 28, 32, 42 und 43. Band 78 ersetzt 42 und 43 vollständig.Umgekehrt können Sie aus der Tabelle unten auch ersehen, welcher Frequenzbereich betroffen ist, wenn eines der vorgenannten Bänder nicht abgedeckt wird. Ein Router, der beispielsweise Band 28 nicht unterstützt, kann nicht auf den Frequenzen bei 700 MHz empfangen. Die werden derzeit noch für UMTS genutzt, könnten aber bereits in zwei bis drei Jahren auf LTE oder 5G umgestellt werden.

Quelle: http://niviuk.free.fr

Regional-Codes:

APAC: Asien und Pazifik-Region (Asia and Pacifics)
EMEA: Europa, Naher und Mittlerer Osten Afrika (Europe, Middle East, Africa)
NAR: Nordamerika (North America Region)

Modus-Codes:

FDD: Frequency Division Duplex
TDD: Time Division Duplex
TDD-SD: TDD inklusive Referenz-Signalen im Downlink („Downlink Pilot“, SD)
TDD-SU: TDD inklusive Referenz-Signalen im Uplink („Uplink Pilot“, SU)