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5G Lab Germany gibt Startschuss für die Bildung eines internationalen Netzwerks aus Anwendern, Industrie, Politik und Technologieexperten zum Thema 5G & Digital Farming

5G Lab Germany gibt Startschuss für die Bildung eines internationalen Netzwerks aus Anwendern, Industrie, Politik und Technologieexperten zum Thema 5G & Digital Farming (Bilder: TU Dresden/Vincent Lassen)

5G und die Digitalisierung in der Landwirtschaft und dem ländlichen Raum gehen auf der Dresdner Konferenz „5G & Digital Farming“ Hand in Hand. Protagonisten aus Politik, Industrie, Forschung wie auch Anwender diskutieren gemeinsam die Möglichkeiten zur Vernetzung und Synergie, die man mit Testfeldern wie „Landnetz“ in Sachsen erreichen kann und welche Impulsgeber- und Wegbereiterrolle sie für Innovationen im sächsischen, nationalen wie auch internationalen Kontext spielen können. Das 5G Lab Germany bündelt die (inter-)nationalen Initiativen und Use-Cases, um den Pfad der Digitalisierung entlang zukünftiger Anwendungen technologisch als auch kooperativ zu vertiefen.

Dresden, 15.Oktober – Im Rahmen des 4. IEEE 5G Summit Dresden fand am 2. Oktober 2019 die Konferenz „5G & Digital Farming“ statt, die – bezogen auf die Landwirtschaft – die Kooperationsförderung zwischen Telekommunikations- und Anwenderindustrie sowie die koordinierte und gezielte Forschung fokussierte. Politik, Industrie und 5G-Treiber wie auch die Anwender diskutierten den Technologietransfer – inklusive dem Nutzen in der Landwirtschaft und dem ländlichen Raum, den kommenden Telekommunikationsstandard 5G in dieser Branche zu manifestieren.

Während es im letzten Jahr zur gleichen Zeit noch kein 5G-Testfeld mit dem Fokus auf die Erschließung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums gab, wurde nun im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch das 5G-Experimentierfeld „Landnetz“ präsentiert, welches in den nächsten 2 Jahren zum bisher größten 5G-Testfeld seiner Art in Europa von 5G Lab ausgebaut werden soll. Dabei sollen die regionale Landwirtschaft und ausgewählte ländliche Räume mit modernen Infrastrukturen und Methoden ausstattet und zukünftige Anwendungen von Smart Farming und Smart Rural Areas unter Nutzung von 5G erprobt werden. 

Smart Farming auf dem Vormarsch!

Die Landwirtschaft präsentiert sich mit der 5G-Technologie als ein starker Partner für die Zukunft der ländlichen Räume. Landwirte und Forstbetriebe werden zu Innovationstreibern in Sachsen, weil die landwirtschaftlichen Prozesse zum Teil hersteller- und organisationübergreifend intelligent vernetzt sind. Dienste wie die Einstellungsoptimierung an Maschinen, die echtzeitfähige Überwachung und Steuerung des Maschineneinsatzes, optimale Dünge- und Erntestrategien, der Einsatz von Augmented-Reality-fähigen Geräten und eine weitgehende Automatisierung der Prozesskette lassen sich mit 5G realisieren. 

So erwirbt sich die Landwirtschaft ein ganz neues Bild, das mit einem innovativen Technologieverständnis die Potenziale mit 5G ausschöpft. Gleichzeitig wird damit dem ländlichen Raum mehr Wertschöpfung verschafft und zudem der Landwirtschaft eine Ressourcenschonung vermittelt. Damit sich diese digitalen Techniken in den grünen Berufen optimal einsetzen lassen bedarf es verschiedener Experimentierfelder und deren Ergebnisse. Das Experimentierfeld „Landnetz“ fokussiert sich dabei auf die anwendungsgetriebene Erforschung, Erprobung und Entwickelung der am besten geeigneten Vernetzungslösungen. 

Dr. Norman Franchi, Geschäftsführer der 5G Lab GmbH: „5G ist die Grundlage und der Treiber von Innovationen und der Digitalisierung in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum. Als ein wesentlicher Grundbaustein für „Landnetz“ und den simul+InnovationHub und dessen Inkubatorvision fungiert diese Technologie als Klammer, die verschiedenen Testfelder inhaltlich nach vorne zu treiben und dessen Initiatoren und Unternehmen wie auch Anwender enger zusammenzubringen.“

Ein „Landnetz“ mit Zukunft

Die Initiative simul+ mit dem simul+ InnovationHub (SIH) und dem 5G-Experimentierfeld „Landnetz“ zeigt den Nutzen von schnellen Datenverbindungen für die digitale Landwirtschaft und den ländlichen Raum. Diverse Anwendungen demonstrieren den positiven Einfluss auf Tierwohl (Cow Body Scan) sowie Umwelt- und Naturschutz (Precision Farming), wodurch die Lebensqualität im ländlichen Raum gesteigert wird. Das auf der Konferenz vorgestellte Testfeld soll sich zwischen Köllitsch über Lommatzsch bis nach Nossen auf einer Fläche von bis zu 2 000 Quadratkilometern erstrecken.

Wichtig ist es, mit Forschungsprojekten die Chancen, Risiken und der Nutzen der digitalen Landwirtschaft zu prüfen, mit bestehenden Systemen zu vergleichen und so neue Entwicklungen zu unterstützen. Als Partner des 5G Lab Germany der TU Dresden fungieren landwirtschaftliche Betriebe, Institute und Unternehmen, die zusammen mit der Gemeinde Lommatzsch, dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und dem Fraunhofer Institut für Verkehr- und Infrastruktursysteme (IVI) den Auf- und Ausbau des „Landnetzes“ übernehmen. Die TU Dresden übt dabei die Koordinatorrolle aus und ist mit zwei Instituten (Institut für Naturstofftechnik, Professur für Agrarsystemtechnik sowie der Vodafone Stiftungsprofessur für Mobile Nachrichtensysteme) und dem 5G Lab Germany im 5G-Testfeld beteiligt. 

Zu den zentralen Fragen des Testfelds gehören, wie die künftig noch umfangreicher werdenden Datenströme organisiert sein können, wo diese mit welchen Mitteln verarbeitet werden und wie die Datensicherheit gewährleistet sein wird. In dem Zusammenhang sind auch die Anforderungen an künftige landwirtschaftliche Anwendungen und Bedarfe ländlicher Räume an eine 5G-Infrastruktur entscheidend und wie diese anwendungs- und anwendergerecht zu gestalten sind.

Prof. Matthias Klingner, Institutsleiter des Fraunhofer IVI: „Hightech-Entwicklungen für die Land- und Forsttechnik, Kreislaufprozesse, die den Ressourcenverbrauch minimieren, Sensorsysteme zur Überwachung der Biossphäre, Diagnosesysteme für eine artgerechte Tierhaltung, digitale Versorgungs- und Mobilitätsdienste für den ländlichen Raum – die Liste der Forschungsthemen, die sich in den letzten Jahren in der Fraunhofer-Gesellschaft mit einer hohen Dynamik entwickelt haben, ist lang und vielfältig. Dieses Themenspektrum in die simul+ Zukunftsinitiative einzubringen, ist eine hervorragende Chance“.

Ziel der Konferenz

Das vom 5G Lab Germany klar formulierte Ziel war es, mit der Konferenz „5G & Digital Farming“ eine stärkere Vernetzung der Partner sowie die Einbindung und den Schulterschluss mit anderen relevanten Akteure und Netzwerken auf nationaler wie auch internationaler Ebene zu erwirken als auch „Landnetz“ mit allen Potenzialen zu bewerben. Anhand der internationalen Ausrichtung der Veranstaltung mit Beiträgen von der EU-Kommission, aus Tschechen und Großbritannien sowie Teilnehmern von anderen Testfeldern (u.a. aus Spanien) und Standardisierungsgremien (u.a. ETSI) geht man verstärkt auf EU-Tendenzen in der Digitalisierung der Landwirtschaft ein, baut zudem jedoch auch noch den Schulterschluss zu anderen wichtigen internationalen Initiativen und Gremien (u.a. aus Afrika und den USA; IEEE, 3GPP und AEF). Das beinhaltet natürlich auch den Austausch an Ergebnissen und Erfahrungen dortiger Testfelder und Standardisierungsaktivitäten sowie eine gemeinsame Förderung des digitalen Transformationsprozesses in der Europäischen Agrar- und Ernährungswirtschaft.

National gesehen bedarf es enger Abstimmungen von deutschen Testfeldern, wobei „Landnetz“ als Leuchtturm vorangeht, Interessierten eine Beteiligung zu offerieren. In Deutschland sind es bislang 14 Testfelder in der Landwirtschaft, für die noch ein geordneter Erfahrungsaustausch gefunden werden muss. Auch andere Branchen wie Smart Factory und Autonomes Fahren organisieren sich selbstbestimmt in ihren individuellen Testfeldern. Es gibt also über die Konferenz hinaus enormen Handlungsbedarf bezüglich einer Koordination von Testfeldern, aber auch die partnerschaftliche Vernetzung deutscher Stakeholder untereinander hält noch viele Aktionsfelder offen. Trotzdem ist man sich bei 5G Lab Germany sicher, mit „Landnetz“ auf einem sehr guten Weg zu sein, den Pfad der Digitalisierung in Sachsen verstärkt zu verfolgen und durch starke Allianzen Spuren für andere Initiativen und Interessengemeinschaften auf nationaler wie auch internationaler Ebene zu legen.