Einblicke in die OpenLab-OT-Infrastruktur von Huawei in Ismaning (Bild: Huawei Technologies)
Bei der Einführung neuer Technologien sind beispielhafte Anwendungen besonders wichtig. Bei kritischen Infrastrukturen kommt hinzu, dass Entscheider wissen wollen, auf welches Abenteuer sie sich sich einlassen. 5G-Testbeds ermöglichen Leistungstests und die Validierung für intelligente Fertigung und industrielle KI-Dienste. Huawei stellt die Erkenntnisse aus dem Testbed München Partnern zur Verfügung.
Ziel von Testbeds ist die Entwicklung und Validierung neuartiger Lösungen. Die Herausforderungen von vernetzten, intelligente Fabriken und skalierbaren Diensten, die von künstlicher Intelligenz gestützt werden, sind groß. Auch Anbieter Huawei will die Technologie voran bringen und in Testbeds Beweise für den Nutzen der Technologie erbringen. Das Testbed der OpenLab-Einrichtung von Huawei in München umfasst sowohl Validierungs- als auch Leistungsmessungsaktivitäten für folgende Anwendungsfälle:
- Vernetzte FTS (Fahrerlose Transportsysteme) mit AI Machine Vision Cloud-Verarbeitung für die Qualitätskontrolle
- Predictive Maintenance mit drahtlos verbundener Überwachung
- Maschinelle Überprüfung für Safety & Security von drahtlos verbundenen Automatisierungsmodulen
Das Testbed wird die Anforderungen an die Netzwerk- und Cloud-Edge-Intelligenz analysieren, um eine einfache Replikation in der Fabrikhalle zu ermöglichen. Es nutzt die Testumgebung das 5G-Stand-alone-Netzwerk von Huawei und emuliert so reale 5G-MPN-Bedingungen in industriellen Umgebungen. Es ist zukunftssicher bezüglich der nächsten 3GPP-Releases und unterstützt u.a. Network Slicing, TSN, URLLC.
Auch die 5G Alliance for Connected Industries and Automation (5G-ACIA) unterstützt die Testumgebung für 5G-basiertes Smart Manufacturing und Industrial AI Services. Alle aus dem Testbed gewonnenen Erkenntnisse werden mit den 5G-ACIA-Mitgliedern und allen interessierten 5G-Ökosystem-Stakeholdern geteilt, denen Huawei beratend zur Seite steht. Huawei kann als IKT-Anbieter, der End-to-End-Digitalisierungslösungen von 5G-RAN-, 5G-Core-, Cloud-Computing- und mobilen Terminalmodulen anbieten kann.
„Durch das von der 5G-ACIA unterstützte Testbed beschleunigen Huawei und seine Partner die Implementierung von 5G und KI in industriellen Umgebungen und konzentrieren sich dabei auf reale Bedürfnisse in verschiedenen industriellen Szenarien“, sagte Josef Eichinger, Vorstandsmitglied der 5G-ACIA und verantwortlich für Industrial 5G in der Industrial 5G im European Standardization & Industry Development Department von Huawei.
Außerdem ermöglicht das Testbed, 5G-basierte KI-Fähigkeiten von Huawei in GAIA-X, der europäischen Initiative für ein einheitliches Ökosystem von Cloud- und Datendienstinfrastruktur, einzubringen.
Strategische Initiativen und Forschungsrichtungen
Im Rahmen des 18. Huawei Global Analyst Summit in Shenzhen stellte Huaweis rotierender Vorstandsvorsitzender Eric Xu vor 400 Gästen darüber hinaus fünf strategische Initiativen vor, wie er Huawei angesichts eines herausfordernden Geschäftsumfelds zukunftsfest machen will:
- Huawei wird sein Portfolio optimieren, um die Widerstandsfähigkeit des Geschäfts zu erhöhen. Als Teil dieser Bemühungen wird Huawei seine Software-Fähigkeiten stärken und mehr in Geschäftsbereiche investieren, die weniger abhängig von fortschrittlichen Prozesstechniken sind, sowie in Komponenten für intelligente Fahrzeuge.
- Huawei wird an der Maximierung des Werts der 5G-Technologie arbeiten und gemeinsam mit der Industrie an der Entwicklung von 5.5G arbeiten, um die mobile Kommunikation voranzutreiben.
- Huawei wird nicht zuletzt mit Harmony OS ein nahtloses, nutzerzentriertes und intelligentes Erlebnis über alle Nutzungsszenarien digitaler Endgeräte hinweg anbieten.
- Huawei wird Innovationen zur Reduzierung des Energieverbrauchs für eine kohlenstoffarme Welt vorantreiben.
- Huawei wird die Herausforderungen im Bereich der Lieferkettenkontinuität bewältigen.
„Die Wiederherstellung des Vertrauens und der Zusammenarbeit in der globalen Halbleiter-Lieferkette ist entscheidend, um die Branche wieder auf Kurs zu bringen“, sagte Eric Xu.
William Xu, Vorstandsmitglied und Präsident des Instituts für strategische Forschung von Huawei, erörterte in seiner Keynote zunächst gesellschaftliche Herausforderungen im nächsten Jahrzehnt, darunter die alternde Bevölkerung und der zunehmend hohe Energieverbrauch. Er folgte Huaweis Ausblick auf die intelligente Welt von 2030, einschließlich neun technologischer Herausforderungen und vorgeschlagener Richtungen für Forschungsbemühungen. Diese beinhalten:
- Definition von 5.5G zur Unterstützung von Hunderten von Milliarden verschiedener Arten von Verbindungen
- Entwicklung von Nano-Optik für eine exponentielle Steigerung der Glasfaserkapazität
- Optimierung von Netzwerkprotokollen, um alle Dinge miteinander zu verbinden
- Bereitstellung von fortschrittlicher Rechenleistung, die stark genug ist, um die intelligente Welt zu unterstützen
- Extrahieren von Wissen aus riesigen Datenmengen, um Durchbrüche in der industriellen KI zu erzielen
- Überwindung der von-Neumann-Architektur für 100-fach dichtere Speichersysteme
- Kombination von Computern und Sensoren für ein multimodales Hyper-Reality-Erlebnis
- Menschen in die Lage versetzen, ihre Gesundheit kontinuierlich anhand persönlicher Vitalparameter selbst zu überwachen
- Aufbau eines intelligenten Internets der Energie für die Erzeugung, Speicherung und den Verbrauch von umweltfreundlicherem Strom
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