Connected Impact – der Digitalisierungsschub im Rahmen der Covid-19-Pandemie schlägt sich im Motto des MWC 2021 nieder (Bild: GSMA)
Anders als IFA und andere Messen hält die GSMA an einer Präsenzveranstaltung fest. Der Mobile World Congress 2021 leidet jedoch unter zahlreichen Absagen – etliche bedeutende Player der Mobilfunkbranche wollen nur digital teilnehmen und sind nicht vor Ort vertreten. Nun wird der Hybrid-Charakter der Mobilfunk-Messe gestärkt. Ein Überblick über die Mobile-Communication-Messe, die wieder zahlreiche News zu 5G bringt.
Am 28. Juni öffnet der Mobile World Congress 2021 in Barcelona seine Pforten. Nach der Absage im vergangenen Jahr und der Verschiebung aufgrund der dritten Corona-Welle im März, hoffen die Veranstalter nun wenigstens einen Teil der üblichen Besucher in der Fira Gran Via begrüßen zu können. Nach Schätzungen der GSM Association sollen 30.000 bis 40.000 Teilnehmer das – deutlich geschrumpfte – Präsenzangebot wahrnehmen.
Da jedoch die Vorbehalte gegenüber weiten Reisen und Großveranstaltungen mit mehreren tausend Besuchern groß sind, wird der MWC 2021 als hybrider Event ausgerichtet, so dass Fachbesucher auch online teilnehmen können. Auch die Speaker werden nur zum Teil vor Ort sein. Rund ein Drittel der 350 Keynotes und Vorträge wird per Videokonferenz eingespielt. Microsoft Teams ist als offizielle Videokonferenz- und Meeting-Lösung etabliert, die auch in die digitalen MyMWC-Plattformen integriert ist und hier zusätzliche Funktionen bietet, beispielsweise um um iLeadern, Führungskräften und VIP-Benutzern maßgeschneiderte Meeting- und Kontaktempfehlungen bereitzustellen.
Prominente Absagen
Geschwächt wird die Messe in diesem Jahr erneut durch eine Reihe prominenter Absagen. Sie hatten zumindest von einer Präsenz vor Ort Abstand genommen, sind aber meist als virtuelle Aussteller am MWC 2021 beteiligt.
- Cisco
- Deutsche Telekom
- DJI / Hasselblaad
- Ericsson
- Intel
- Lenovo
- Nokia
- Oracle
- Qualcomm
- Sony Mobiles
- Xiaomi
Samsung hatte sich zunächst komplett zurückgezogen, will nun aber doch mit einem virtuellen Event am Eröffnungstag Flagge zeigen. Voraussichtlich werden dort allerdings nur Consumerthemen behandelt. Im Fokus könnte das Galaxy-Ökosystem aus vernetzten Geräten stehen.
Die Präsenz-Absage der Telekom kam erst Ende Mai. Sie sorgte für erhebliches Aufsehen, da die Deutsche Telekom Mitglied der Mobilfunk-Vereinigung GSMA ist, die den MWC veranstaltet.
Rundgänge, Workshops, Vorträge
Neben den Live-Streamings von Keynotes und Vorträgen können Online-Messebesucher auch an virtuellen Messerundgängen teilnehmen. Eine Reihe von „Thementouren“, die von Dell Technologies, Orange, Royole, ZTE und Kaspersky gesponsert werden, werden Themen wie 5G und das Internet der Dinge behandeln. Aussteller wie Orange und TelcoDR bieten außerdem exklusive Firmenführungen an, um ihre neuesten Produkte und Innovationen zu präsentieren.
Veranstaltungen auf der Messe sind teils im hybriden Format angelegt, so dass die Teilnahme sowohl vor Ort als auch per Web möglich ist. Andere finden rein virtuell statt. GSMA verweist unter anderem auf Veranstaltungen von AWS, Braze, Facebook Connectivity, Huawei, IBM, KORE, Lenovo, Nvidia und Snapchat.
„Zum ersten Mal ermöglichen brandneue Hybrid-Event-Features den Teilnehmern und ihren Unternehmen, ein maßgeschneidertes Erlebnis für den MWC Barcelona zu schaffen, das das Thema der diesjährigen Veranstaltung – Connected Impact – verkörpert.“
John Hoffman, CEO GSMA Ltd
Zudem wird es virtuelle Workshops geben, die auf Führungskräfte und Spezialisten in verschiedenen Branchen zugeschnitten sind, unter anderem auf Bereiche wie Automotive, FinTech, Manufacturing, Mobile IoT, Telco Edge und Drohnen-Anwendungen. Diese Online-Workshops sollen dazu beitragen, dass das für Fachbesucher wichtige Networking auch in Corona-Zeiten nicht zu kurz kommt.
MWC-Beiträge aus Deutschland
Zu finden sind zwar auch einige Anbieter aus Deutschland. Darunter beispielsweise Rohde & Schwarz, der auf dem MWC 2021 in Barcelona seine Testlösungen für die mobile Konnektivität von heute und morgen präsentiert.
Der Cyber-Security- und Threat-Intelligence Spezialist Infotecs aus Berlin präsentiert unter anderem erstmals den Lastgenerator LR100Gen für mobile 4G/5G Netzwerke. Mit diesem können sehr schnell Schwachstellen in Netzwerken erkannt werden, etwa wenn zusätzliche Komponenten wie Switche oder Router in das Netzwerk integriert werden.
Das Competence Center 5G.NRW dagegen wird im Rahmen des NRW-Gemeinschaftsstandes auf dem diesjährigen Mobile World Congress in Barcelona ebenfalls nur digital vertreten sein und gemeinsam mit vier Partnern mehrere virtuelle Events anbieten. So stellt die FIR an der RWTH Aachen am 29.06. spannende 5G-Usecases in der Industrie vor und bietet eine digitale Tour durch die Demofabrik in Aachen an. Die Technische Universität Dortmund präsentiert am 30.06. ihre aktuellen Forschungsergebnisse mit Blick auf mmWave, Maschine Learning und weitere industrienahe Forschungsthemen.
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