Deutschland wartet auf das Ergebnis der Versteigerung der 5G-Frequenzen. (Bilder: Pixabay / GDJ, geralt; Komposition: H. Jacob)

Bieterwettkampf, Strategiediskussionen, neue Höchstpreise: Die aktuelle Versteigerung von Mobilfunk-Frequenzen in Deutschland geht immer weiter. Bleiben Sie auf dem Laufenden!

An dieser Stelle finden Sie täglich neu die Updates der dritten Auktionswoche!

Update 05.04.2019: Drillisch dreht weiter an der Preisschraube

Zum Tagesauftakt stocken Drillisch und Telefónica, die am Vortag mit nur 80 und 60 MHZ Spektrum aus dem Rennen gegangen waren, wieder beide auf 90 MHz auf. Die O2-Mutter lässt die nächste Runde 135 sogar aus – ein Zeichen, dass die Ausstattung von 20+70 MHz akzeptabel wäre? Danach wiederholt sich, was bereits am Vortag zu sehen war: Ein wenig Geplänkel, und schließlich klotzt die Telekom wieder einmal – erfolgreiche Gebote über 150 MHz, vor allem auf Kosten von Telefónica und Drillisch, diesmal aber nicht erst in der letzten Runde des Tages.

So kommt es noch am laufenden Tag zur Gegenreaktion. Der Newcomer hebt in Runde 140 seine Gebote um eine halbe Milliarde an, und auch Telefónica stellt die Ausstattung wieder her, die bereits in Runde 135 erreicht war.

Mit Runde 141 schließt der Tag weitgehend paritätisch: Telefónica hält seine 90 MHz, die anderen drei Bieter teilen das restliche Spektrum mit je 110 MHz scheinbar gleichmäßig unter sich auf. Bei Telekom und Drillisch stehen jeweils drei Blöcke im begehrten 2-GHz-Band zu Buche, nur Vodafone kommt hier auf vier Blöcke. Das dürfte der Telekom kaum schmecken.

Am Ende des Tages summieren sich die Höchstgebote auf über 3,7 Milliarden Euro, wieder ein Plus um fast eine halbe Milliarde. Schon am kommenden Montag könnte die 4-Milliarden-Euro-Grenze überschritten werden.

Update 04.04.2019: Kampf mit harten Bandagen

Wie zu erwarten bleibt es nicht bei 180 MHz Bandbreite bei der Telekom, der Bestand erodiert über den Tag hinweg wieder. Auffällig ist heute allerdings, dass es immer wieder zu Rückgaben von Geboten kommt, zum ersten Mal in Runde 126: Da bietet Drillisch mit bis 50 Prozent Aufschlag auf gleich sieben Blöcke von Telefónica, gibt aber zugleich sechs Blöcke zurück. Auch von anderer Seite steht Telefónica unter Beschuss und geht mit nur noch zwei Blöcken aus dieser Runde, die besonders teuer war: die Summe der Höchstgebote schnellte um 200 Millionen Euro nach oben. In der Folgerunde geht Telefónica auf Nummer sicher und geht ebenfalls mit erheblichen Aufschlägen auf die Jagd nach mehr Spektrum. Erfolgreich, insbesondere auf Kosten von Vodafone, und der Finanzminister darf sich über ein weiteres Plus von 160 Millionen Euro freuen.

In Runde 129 wiederholt Drillisch seine Rückgabe-Aktion, diesmal kommt der Ersatz von der Telekom. Die hat bis dahin 100 MHz Bandbreite eingebüßt und holt sich die fünf verlorenen Blöcke in Runde 130 umgehend wieder zurück, doch Drillisch greift noch einmal an, diesmal zugleich Telekom und Vodafone, die wiederum kontern.

Und wie bereits gestern setzt die Telekom ein Ausrufezeichen zum Schluss des Tages: sie schnappt sich acht 2-GHz-Blöcke, insgesamt 150 MHz Bandbreite. Das Gesamtergebnis hat bereits die 3-Milliarden-Marke überschritten, fast 650 Millionen mehr als am Vortag.

Update 03.04.2019: Statt Einigung am Ende eine Strafaktion

Wie gestern prophezeit: Telekom, Vodafone und Drillisch scheinen mit der Verteilung zum Ende des Vortags zufrieden, lediglich Telefónica will dies noch nicht als Endergebnis akzeptieren. Nun testet die O2-Mutter offensichtlich, ob einer der anderen drei bereit ist, wenigstens noch einen Block abzugeben, aber das ist kaum zu vermuten.

Telekom war in Runde 114 das erste Angriffsziel, doch die stellte in der Folgerunde den alten Stand umgehend wieder her. In der nächsten Runde versucht Telefónica das gleiche Spiel mit Vodafone. Doch diesmal fällt die Antwort anders aus: Vodafone holt nicht nur einen Block von Telefónica zurück, sondern noch einen zweiten von der Telekom. In Runde 118 ist von baldiger Einigung endgültig keine Spur mehr: alle vier Bieter werden wieder aktiv, allein Drillisch – in den ersten vier Runden wiederum ohne Aktion – legt 240 Millionen Euro zusätzlich auf den Tisch, um zwei 2-GHz-Blöcke zu ergattern.

Bis zur Runde 121 fällt Telekom auf 100 MHz Bandbreite zurück. Da sieht man sich anscheinend genötigt, die eigene Position mit Nachdruck klarzustellen und stockt in Runde 122 die Gebote deutlich auf. Der Erfolg – ein Zuwachs auf 130 MHz – ist vermutlich nicht so groß wie erhofft, denn Telefónica greift zugleich die Telekom erfolgreich auf zwei Positionen an. Die Antwort in der letzten Runde des Tages sieht aus wie eine Strafaktion gegen den Rest des Feldes: acht Blöcke im 2-GHz-Band und zehn des 3,6-GHz-Spektrums vereinigt Telekom nun. Am härtesten trifft es wieder einmal Telefónica – die Spanier sind nur noch mit 60 MHz im 3,6-GHz-Band dabei, aber im 2-GHz-Bereich komplett außen vor.

Die Summe der Gebote wächst an diesem Tag um 300 Millionen auf inzwischen 2,6 Milliarden Euro an. Die Hälfte davon müsste nach jetzigem Stand die Telekom tragen. Doch es ist kaum anzunehmen, dass der deutsche Kommunikationsriese diese Position bis zum Schluss verteidigen wird.

Update 02.04.2019: Ein Tag der Besinnung

Nach dem Statement des Vortags wird es erst einmal still um Drillisch: Vier Runden lang gibt es hier keine Bewegung. Die drei Provider tauschen nur wenige Blöcke untereinander, ohne große Sprünge bei den Geboten. Das ändert sich erst in Runde 108, als Drillisch gleich drei Blöcke verliert. In der Folgerunde holt sich der Newcomer nur einen Block zurück und hält dann wieder still bis zum Ende des Tages. Ist man also jetzt mit 80 (20+60) MHz Bandbreite zufrieden?

Kurios ist Runde 107: Bei allen vier Bietern bleiben die ersteigerten Bandbreiten gleich. Doch das ist nicht das Ende der Auktion, denn es wechselten wieder einige Blöcke hin und her, aber Gewinne und Verluste heben sich gegenseitig auf. Erst wenn es keine neuen Gebote mehr gibt wird die Versteigerung beendet.

Mit Vodafone hat neben Drillisch möglicherweise ein zweiter Bieter seine Ziele erreicht, jedenfalls gibt es keine neuen Gebote nach Runde 108. Die letzten vier Runden verlaufen daher sehr ruhig, in Summe steigen die Gebote, die zwischen Telekom und Telefónica ausgetauscht werden, von Runde 110 bis Runde 113 nur um 16 Millionen – kein Vergleich mit dem Vortag, wo allein in einer Runde 240 Millionen mehr geboten wurden.

Knapp 206 Millionen Euro Zuwachs ist die Tagesbilanz, 2,34 Milliarden Euro sind nun geboten. Telekom und Vodafone halten am Ende des Tages jeweils 130 MHz Bandbreite, aufgeteilt in vier 2-GHz- und neun 3,6-GHz-Blöcke. Auch Telefónica und Drillisch liegen exakt gleichauf, mit 80 (20+60) MHz. Ob die O2-Mutter damit zufrieden ist wird mit darüber entscheiden, wie lange die Auktion noch weitergeht.

Update 01.04.2019: 2-Milliarden-Euro-Marke geknackt

Den Start in die neue Woche sind Telekom und Vodafone sehr ruhig angegangen: Die beiden spielten in den ersten drei Runden einfach nicht mit. Derweil beharkten sich Telefónica und Drillisch. Erst holte sich der Provider 20 MHz, die er in der nächsten Runde aber wieder verlor. Und dann muss dort jemandem der Kragen geplatzt sein: in Runde 96 kaufte die O2-Mutter den Newcomer einfach leer, bis auf den ungeliebten 20-MHz-Block 01A im 3,6-GHz-Spektrum. Die Antwort hatte sich gewaschen: Drillisch gab den ungeliebten Block zurück und holte sich mit massiven Höchstgeboten in Runde 97 zehn neue Blöcke, davon je vier von Telekom und Vodafone. Allein in dieser Runde stieg die Gebotssumme um 240 Millionen Euro.

Nach diesem Intermezzo kehrte wieder ein wenig Ruhe ein, in Runde 100 wurde erstmals die 2-Mrd.-Euro-Grenze überschritten. Kurz vor Ende des Tages war das Spektrum von Telefónica auf 70 MHz abgeschmolzen, darunter nur ein einziger 10-MHz-Block im 2-GHz-Band. Den zweiten Block holte sich der Provider in der Abschlussrunde des Tages dann von Vodafone, die bis dahin genau wie Drillisch hier vier Blöcke gehalten hatte – vom Newcomer ließen zuletzt aber auch alle anderen die Finger.

Telekom und Vodafone stehen derzeit bei je 110 (30+80) MHz Bandbreite, Drillisch bei 100 (40+60) MHz, und Schlusslicht ist Telefónica mit 80 (20+60) MHz. Auf über 2,1 Milliarden Euro summierten sich die Höchstgebote, ein Plus von 528 Millionen Euro innerhalb eines einzigen Tages.