Das 5G-Campus-Netz von Arburg ist seit den Technologietagen 2022 Pilotkunde der Deutschen Telekom. (Bild: Arburg)

Fortschrittssprung für die Maschinenbauwelt: Arburg, Hersteller von Kunststoffmaschinen aus Baden-Württemberg, führt ein 5G-Testfeld für die vernetzte Produktion in der Kunststoffverarbeitung ein. Am Firmensitz in Loßburg ist bereits das 5G-Campusnetz der Deutschen Telekom im Einsatz. 

Der Hersteller Arburg hat an seinem Stammsitz in Loßburg ein 5G-Campusnetz der Deutschen Telekom in Betrieb genommen. Damit soll der Hersteller innovative Anwendungen für die eigene Produktion testen können, wie zum Beispiel autonome Transportsysteme, Industrieroboter oder automatisierte Produktionsprozesse. Seine Industriekunden aus den unterschiedlichsten kunststoffverarbeitenden Branchen, wie der Automobil- und Verpackungsindustrie oder der Medizintechnik, haben die Möglichkeit gehabt, digitale Fertigungskonzepte zu testen. Vom 22. bis 25. Juni, 2022 fanden die Arburg-Technologie-Tage statt. Ein digitales Highlight war das brandneue 5G-Campusnetz, das Arburg als Pilotkunde der Deutschen Telekom auf den Technologie-Tagen 2022 im Kundencenter für die vernetzte Fertigung in der Kunststoffverarbeitung nutzte. Für die Veranstaltung hatte die Telekom das Kundenzentrum Arburg mit acht speziellen Inhouse-Antennen ausgestattet, die das 2.100 Quadratmeter große Areal mit 5G versorgen.

„Mit dem neuen 5G-Campusnetz der Telekom haben wir die Chance, unsere Produktionsprozesse effizienter zu gestalten und noch intelligenter zu vernetzen. Gerade bei stark variierenden Losgrößen und kundenspezifischen Lösungen bringt 5G neue Möglichkeiten für die flexible Anpassung und Automatisierung von Produktion und Logistik entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“
Guido Frohnhaus, Geschäftsführer Technik bei Arburg

Die Vorteile einer Kombination aus privatem und öffentlichem 5G-Netz

Das Campusnetz wird mittels 5G-Non-Standalone im Frequenzbereich 3,6 GHz mitgeführt. Es kombiniert die Stärken des öffentlichen 5G-Netzes der Telekom mit der Exklusivität eines virtuellen privaten Netzes. Für den Hersteller liegt der Vorteil zum einen in der Sicherstellung einer optimalen und stabilen Versorgung über das öffentliche 5G-Netz. Zum anderen läuft der geschäftskritische Datenverkehr, zum Beispiel von Spritzgießmaschinen, davon logisch getrennt über ein virtuelles privates Netz und kann auch priorisiert werden. Diese Funktionstrennung soll eine hohe Datensicherheit und maximale Ausfallsicherheit gewährleisten. Gleichzeitig ermöglicht das öffentliche 5G-Netz die Versorgung von Mitarbeitern, Lieferanten oder Kunden und die Integration ihrer Daten in den vernetzten Produktionsprozess.

Kommende 5G-Pläne von Telekom und Arburg

Was sieht diese zukünftige Partnerschaft vor? Die Telekom plant, das neue Produkt „Campus M mit Industriefrequenz“ erstmals gemeinsam mit Arburg zu testen. Ohne weitere Infrastruktur wird das lokale 5G-Netz künftig auch über die von der Bundesnetzagentur zugeteilten Industriefrequenzen im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz funken. Zusammen mit dem eigenen Kernnetz der Telekom wird Arburg damit über ein zusätzliches privates Campusnetz verfügen. Dieses ermöglicht die Nutzung von exklusiven SIM-Karten für vernetzte Geräte und garantiert die volle Leistung des privaten 5G-Netzes mit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1GBit/s. Gleichzeitig wird parallel dazu die öffentliche 5G-Abdeckung vollständig aufrechterhalten. Grundsätzlich stehen für Arburg künftig zwei Campusnetze und eine Gesamtbandbreite von rund 190 MHz zur Verfügung.

Das 5G Campusnetz M: Wichtigste Merkmale

5G CAMPUS NETWORK M

5G CAMPUS NETWORK M – So funktioniert es. (Bild: Telekom)

Schwerpunkte: 5G CAMPUS NETWORK M für lokale Firmennetze

  • Anbindung an das private Campusnetz mit Quality of Service (QoS) im Spektrum Public Slice Public eNodeB2
  • Garantierte Übertragungsqualität für anspruchsvolle IoT-Dienste im Private Slice
  • Privater APN (Access Point Name) für die sichere Übertragung von Unternehmensdaten zwischen dem Kundenstandort und dem Netz der Telekom
  • Individuell auswählbare Übertragungstechnik zwischen Telekom-Netz und Kundenstandort (z.B. MPLS, Ethernet, IPSec / Internet)
  • Möglichkeit der Kombination mit einer Operator Edge Cloud für niedrige Latenzzeiten
  • Glasfaseranbindung an die gesamte Mobilfunkinfrastruktur des Standorts – Verbesserte öffentliche Mobilfunknetzabdeckung auf dem Firmengelände